Draußentipps

Sonntag ist Waldtag – Tipps für mehr draußen

Nichts ist einfacher als Zeit in der freien Natur zu verbringen. Im Wald ist alles schon da, was man braucht. Nur muss man danach kein chaotisches Kinderzimmer aufräumen, lediglich seinen Müll wieder mitnehmen. Geht einfach ins Grüne und genießt die Draußenzeit. Der Naturpädagoge Hendrik Jansen hat für euch jede Menge Tipps und Spielideen zusammengestellt, die euch und euren Kindern Spaß machen werden. Viel Freude beim Natur entdecken!

Draußentipps

Habt ihr Lust auf mehr Natur?
Der Naturpädagoge Hendrik Jansen hat für euch spannende Tipps zusammengestellt, wie ihr mit der Familie die Natur entdecken und erforschen könnt.

keine weiteren Beiträge

"Sonntag ist Waldtag" als Ritual

Auf Baumstämmen balancieren, über Wurzeln springen oder Insekten beobachten – Draußensein fördert die emotionale und kreative Entwicklung eurer Kinder und stärkt gleichzeitig das Bewusstsein für Umwelt und Naturschutz. Unser Motto „Sonntag ist Waldtag“ erinnert uns daran, mehr Natur in den Familienalltag zu bringen.

Es ist großartig, wenn es uns in unserem oft hektischen Alltag gelingt, Momente der Geborgenheit und Sicherheit zu schaffen. Und genau das bieten uns Rituale. Rituale sind kleine, feierliche Fixpunkte, die Struktur in unseren Tag bringen und uns ein Gefühl von Entspannung und Sicherheit geben. Es gibt viele Arten von Ritualen – von gemeinsamen Mahlzeiten bis hin zur Bettzeit-Routine.

3 Gründe, warum Rituale so gut für Groß & Klein sind

1. Rituale schaffen Struktur. Insbesondere für die Kleinsten, die oft noch keine Vorstellung davon haben, was der Tag bringen wird, wirken Rituale beruhigend. Vorhersehbare Abläufe tragen dazu bei, dass Kinder sich sicher und geborgen fühlen. Das reduziert auch den familiären Stress.

2. Rituale fördern die Verbundenheit und Kommunikation. Wenn wir Rituale gemeinsam als Familie teilen, stärken wir unsere Beziehung zueinander. Die gemeinsamen Erfahrungen schaffen Raum für eine offene Kommunikation und können dazu beitragen, Konflikte zu lösen. Wir lernen uns besser kennen und unterstützen uns in unserem Familienleben noch mehr.

3. Rituale schaffen Erinnerungen. Rituale schaffen nicht nur Momente der Geborgenheit und Sicherheit im Hier und Jetzt, sondern auch langfristige Erinnerungen. Unsere Kinder werden sich vielleicht nicht an jedes Detail ihrer Kindheit erinnern, aber sicher an die Rituale, die wir als Familie geteilt haben. Diese Erinnerungen werden eine Quelle der Freude und des Trostes sein, insbesondere in schwierigen Zeiten.

Sonntag ist Waldtag

Der Vorschlag ist, Sonntag als Waldtag zu ritualisieren. Wir beobachten, wie sich die Landschaft um uns herum stets verändert. Wir erfreuen uns an der Schönheit des morgendlichen Lieds der Amsel, den ersten zarten Frühlingsknospen, wir schauen den majestätischen Kreisen der Rotmilane zu, entdecken Fuchsspuren und unbekannte Orte. Wir nehmen dann auch wahr, wenn Kaninchenbauten verschwinden, Frösche nicht mehr singen, oder ein kleiner Teich austrocknet. Versprochen, es wird eure Kinder begeistern und wunderschöne Erinnerungen für alle schaffen.

Vielleicht fragen wir uns manchmal, ob wir unseren Kindern genug Zeit ermöglichen, um einfach Kind sein zu können. In unserem Streben nach Perfektion und Selbstoptimierung besteht die Gefahr, dass wir uns verlieren und uns selbst und unseren Kindern nicht genügend Zeit geben, um uns zu entspannen und die Natur zu genießen. Ein Bewusstsein über die Wichtigkeit, unseren Kindern Raum für selbstbestimmtes Lernen, eigene Entscheidungen und Spiel zu geben, ist nicht zu vernachlässigen. Nicht jedes Detail ihrer Freizeitaktivitäten muss geplant werden.

Nehmt euch mit den Kids einen Nachmittag frei und geht zusammen in den Wald, um die Batterien wieder aufzuladen. In einer Welt, die immer komplexer wird und mit vielschichtigen Herausforderungen schon für unsere Kleinsten versehen ist, können wir in der Natur eine Quelle der Kraft und der Entspannung finden.

Wir brauchen mehr Draußenkinder!

Stichwort „Generation Drinnen“: Heutzutage verbringen Kinder viel Zeit in Innenräumen, wo sie oft mit übermäßig viel und vorgefertigtem Spielzeug und diversen Medien beschäftigt sind. Eine „Medienkindheit am Bildschirm“ führt zu einer Überflutung mit visuellen und akustischen Reizen, wodurch andere Sinnesbereiche kaum stimuliert werden. Deshalb heißt es für Kids: Raus ins Grüne! Bei Spaziergängen, Waldabenteuern oder der Gartenarbeit genießen Kinder einen ganz anderen Freiraum, können mit allen Sinnen die Welt um sich herum erfahren und dabei ein tieferes Verständnis für ökologische Zusammenhänge entwickeln. Vielfältigste Formen, Farben, Texturen, Geräusche und Gerüche in der Natur bilden den besten Erlebnisspielplatz der Welt. Das Herumtollen im Wald, auf Bäume klettern oder das Beobachten von Tieren in der freien Natur werden so zu wichtigen Erfahrungen.

Kinder für die Natur begeistern

Kids haben natürlicherweise diese unfassbare innewohnende Neugier. Wir haben drei universelle Tipps, wie ihr ihnen die Natur nahebringen könnt und sie ihre Abenteuerlust ausleben können.

Tipp 1: Die kindliche Vorliebe zum Spiel anzapfen

Spielen erfüllt Kinder nicht nur mit Freude und Lebendigkeit, sondern trägt subtil und unmittelbar zum Lernen bei. In früheren Zeiten haben Kinder durch ihre Spiele die Fähigkeiten gelernt, auf die sie als Erwachsene in ernsten Überlebenssituationen angewiesen waren. Die Gehirnforschung zeigt, dass Sinneseindrücke in Kombination mit fokussierter Aufmerksamkeit tief eingeprägte Lernmuster schaffen, wenn Adrenalin im Erleben vorhanden ist. Die Aufregung des Versteckens, Suchens und Schleichens katapultiert die Sinne in einen Zustand der Wachsamkeit – verfeinert mit einer guten Portion Spaß. Außerdem wimmelt die Welt der Kinder nur so von Dingen, die aus ihrer eigenen Fantasiewelt stammen. Anstatt sie als Hirngespinste abzutun, nehmt sie mit in die Wälder und lasst ihre Begeisterung dafür in positive Naturverbindungen fließen.

Tipp 2: Die Vorstellungskraft mit Geschichten beflügeln

Eine weitere narrensichere kindliche Vorliebe ist das Geschichtenerzählen. Grundsätzlich gilt: Je mehr wir Geschichten mit unserem ganzen Herzen erzählen, desto wirkungsvoller ist deren Effekt beim Publikum und desto fantasievollere Gedanken werden geweckt. Egal welche Geschichte ihr erzählt: Einfach Betonung und Inhalt auf die eigene Situation anpassen – in diesem Fall auf begeisternde Naturerfahrungen. Im ersten Schritt die Kinder abholen, so dass sie sich mit der Handlung identifizieren können – „Das ist toll, das kenne ich auch“. Die zweite Ebene spielt sich an der Grenze eures kleinen Publikums ab, sodass sich der Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten in ihrer Fantasie vergrößern kann – „Ah Füchse liebe ich ja, aber sibirische Tiger habe ich noch nie gesehen.“ Um die Neugier eurer Zuhörer:innen ins Unermessliche zu spannen, geht ihr final über die Grenzen hinaus und erzählt davon, wie es möglich ist, dass sich einst ein Tiger und ein Fuchs angefreundet haben und auf Weltreise gegangen sind… Wo findet ihr nun die Geschichten? Das können persönliche Anekdoten, große Leistungen aus der Tierwelt, traditionelle Fabeln, Räuber Hotzenplotz & Ronja Räubertochter oder weitere Geschichten inspirierender Naturschriftsteller:innen sein. (Zum Beispiel: John Muir, Henry David Thoreau, Annie Dillard, Ursula Le Guin oder Barry Lopez).

Tipp 3: Mit Musik im Herzen die Gemeinschaft zelebrieren

Auch das Musizieren ist eine der universellen kindlichen Vorlieben dieses Planeten. Rhythmische und melodische Lieder prägen sich langfristig in das Gehirn ein, fördern nebenbei die Konzentration und den Energiefluss und bauen ganz nebenbei auch noch Gemeinschaften mit auf. Sie können albern, lustig, freudig, festlich aber auch tiefgründig und respektvoll sein. Wenn ihr im Internet oder in Büchereien stöbert, finden sich bestimmt passende Lieder zum richtigen Anlass. Wenn ihr bestimmte Lieder immer wieder dazu nutzt, eine gemeinsame Zeit zu beginnen oder zu beenden, schafft das Vertrauen und Zugehörigkeit. Eine weitere tolle Eigenschaft von Liedern ist, dass durch sie Informationen vermittelt werden, bspw. über die Namen von Bäumen, Lebensweisen von Tieren oder aber auch Stimmungen wie Respekt oder Dankbarkeit erzeugen. „Auf der Mauer, auf der Lauer …“ ist so ein Lied. Hier gilt es vermutlich, aus eurer Komfortzone herauszugehen. Aber es lohnt sich! 

Findet unsere „Playlist“ weiter unten…

Weitere nützliche Links 

MOGLi Newsletter

Lust auf Inspiration aus dem MOGLi Wald?
Dann melde dich für unseren Newsletter an! Es erwarten dich spannende Tipps für deinen nächsten Ausflug ins Grüne, kreative Ideen für den Alltag mit Kindern, leckere Familien-Rezepte und jede Menge Spaß.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner